Glück und Pech im Wetterlotto – 6H-Rennen mit Höhen und Tiefen

Das erste Mal in diesem Jahr setzte die Truppe um Thomas und Nadine zwei Autos ein. Wie schon angekündigt, kam wieder der 1er BMW „Lola“ in der Klasse VT2 zum Einsatz, besetzt mit vier neuen Gesichtern aus dem Norden Europas. Dazu kam die Premiere von „Vreni“ im gold-schwarzen T+N-Kleid. Hier teilten sich Maxim Taylor, Ralph Beck, Alexander Bayer und Dale Lomas das Steuer. Dazu kam noch ein 1er von Rent4Ring, der am Freitag zu Taxifahrten eingesetzt wurde. Arbeitsreich war das Wochenende damit auf jeden Fall, Abwechslung gab es auch jede Menge – vor allem beim Wetter.

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Am Freitag war das Wetter zwar kühl, aber trocken – perfekte Bedingungen, um aufs Drachenschiff ins Auto zu steigen. Evald Holstad, Kim Are Lerang, Arnulf Bye und Eirik Lauvaas waren aus dem hohen Norden angereist, um sich ins Abenteuer VLN auf der Nordschleife zu stürzen. Am Dienstag vor dem Rennen nutzten die Vier den Trackday, um sich mit Tips von Tom auf die Strecke einzuschießen. Aber die Nordschleife hält mehr Überraschungen bereit, als ein Trackday vermitteln kann. Die Vorgabe war dementsprechend simpel: Spaß haben, Speed konstant steigern, Erfahrung mit Strecke und im Verkehr sammeln. Angesetzt war am Freitag für jeden Fahrer 3 schnelle Runden auf Zeit. Dasselbe galt für Alexander Bayer und Maxim Taylor mit „Vreni“ – beide das erste Mal im MX5. Kurz zusammengefasst: Keiner machte Fehler, die Rundenzeiten waren zufriedenstellend. Dale schoss sich unterdessen auf einem 1er von Rent4Ring auf das Rennwochenende ein und bescherte unseren Taxigästen ein unvergessliches Erlebnis.

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Samstag früh war wie gewohnt das Zeittraining angesetzt, auf Vreni fuhr Ralph die ersten Runden, dank der kalten Temperaturen waren die Slicks noch nicht voll da, die Stoppuhr zeigte eine 12:39 – danach Alex mit 10:39 und Maxim toppte das mit 10:25. Dale fuhr ebenfalls eine 10:39 und danach noch eine Testrunde, bei der ungewöhnliche Geräusche festgestellt wurden. Damit ging es von P5 in der Klasse ins Rennen, keine schlechte Ausgangsposition. Die V3 für seriennahe Fahrzeuge bis 2Liter Hubraum war stark besetzt, der Peugeot 306 von Bonk Motorsport, diverse Toyota GT86, der Honda Civic vom MSC Ruhr Blitz und der Renault Clio RS vom MSC Adenau boten starke Gegner und ein buntes Feld – schön, dass die „kleine“ V3 genau das zeigt, was die VLN ausmacht.

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Unsere Wikinger waren bei den Rundenzeiten noch nicht ganz da, wo sie und „Lola“ hin können, als Rookie auf der Nordschleife direkt die eine schnelle Runde hinbrennen, ist leichter gesagt als getan. Mit 10:34 fuhr Eirik die schnellste Runde, die Zukunft bringt mit Sicherheit schnellere Rundenzeiten mit sich.

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Dale hatte an „Vreni“ im Zeittraining ja ungewöhnliche Geräusche bemerkt, also ging es direkt nach Ende der Session auf Fehlersuche. „Lola“ ging problemlos und planmäßig in die Startaufstellung und auch „Vreni“ konnte kurz danach noch pünktlich in die Startaufstellung rollen. Das Rennen begann wie gewohnt pünktlich um 12Uhr – bei bewölktem Himmel, aber trockener Strecke.

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Der Rennverlauf wurde für uns dann bereits in Runde 5 auf den Kopf gestellt. Die Meldung lautete „Vreni steht im Bereich Wehrseifen/Breidscheid, wohl nach Einschlag!“ – Das Notfall-Team fuhr raus und meldete sich dann auch mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Die Gute: Alex ok! Die Schlechte: Vreni platt, Rad vorne rechts komplett weg! Alex kommentierte später:

Ich bin richtig enttäuscht, bis dahin lief es richtig gut. Besonders tut es mir für meine Fahrerkollegen leid, die durch den Ausfall im Rennen nicht mehr zum Einsatz kamen.

Tom äußerte sich am Sonntag Abend schon vorsichtig optimistisch:

Der erste Eindruck der Beschädigungen war schlimmer, als es im Endeffekt ist. Wir hatten richtig Glück im Unglück, anscheinend haben Rahmen, Federdome und Motor nichts abbekommen. Es wird ein Stück Arbeit, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den MX5 zum nächsten Lauf wieder einsatzbereit haben. Das Wichtigste ist, dass Alex nichts passiert ist.

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Für „Lola“ und die norwegische Besatzung lief es unterdessen besser, wenn auch nicht perfekt. Kim Are fuhr den Start, drückte im Verlauf seines Stints die persönliche Bestzeit auf 10:22 und übergab bei noch trockenen Bedingungen an Eirik. Dass es regnen würde, war da schon klar, dass es so schnell passieren würde, nicht. Glücklicherweise war es nur ein kleiner Schauer und Eirik lieferte bei Mischbedingungen eine fehlerfreie VLN-Premiere. Als nächstes war planmäßig Arnulf an der Reihe, das Auto kam zum Stop, Tanken und Reifen wechseln. Hier hatten wir beim Reifenpoker Pech.

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Leider kosten zwei Stops innerhalb weniger Runden richtig Zeit, die Konkurrenz enteilte. Es war dann konstant nass – mal schüttete es, mal kam nur Nieselregen aus den tief hängenden Wolken. Als der letzte Stop und der Wechsel auf Evald anstand, war klar: Neue Runde, neues Glück. Wie beim Roulette hieß es Rot oder Schwarz – Regenreifen oder Slicks. Da der Himmel zwar zwischenzeitlich aufriss, es aber trotzdem an einigen Stellen noch richtig nass war, fiel die Entscheidung schlussendlich auf Regenreifen. Da man zum Überrunden lassen immer von der abtrocknenden Ideallinie muss, zu Beginn von Evalds Stint die richtige Wahl. Aber leider trocknete es schneller ab, als gewünscht und wir verloren wieder Zeit – und einen Regenreifen, denn die grobstolligen Pneus schmolzen wie Eis in der Sonne.

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Also Lola wieder Slicks drauf geschnallt – weiter ging es. Der Rückstand auf den Scirroco GT-RS von mathilda racing betrug zu dem Zeitpunkt schon 2 Runden, Evald hatte aber noch jede Menge Spaß und mit 10:20.346 konnte er im internen Teamduell die schnellste Rundenzeit im Rennen für sich verbuchen. In seiner vorletzten Runde fing es wieder an feuchter zu werden an einigen Stellen, in der letzten Runde war eher Seepferdchen-Kurs statt Rennfahren angesagt – wieder auf Slicks im Nassen und teilweise Aquaplaning. Norweger sind glücklicherweise Schnee und Eis gewohnt, es fühlte sich also nicht ganz ungewohnt an.

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Als Evald das Auto heil nach Hause brachte und mit Gesamtplatz 101 ein achtbares Ergebnis heraus kam, war das Resümee der Vier dementsprechend positiv. Stellvertretend lassen wir Evald zu Wort kommen:

We enjoyed the whole weekend! It started with a great trackday and the thrill in racing with 169 other cars on the most demanding racetrack of the world is amazing. It was a blast! The whole Team was helpful in any points. Such open-hearted people with a big passion for racing! We will be back – for sure!

Das lassen wir doch einfach so stehen und sagen dazu ebenfalls „Thanks for a great weekend and greetings to Norway!“ Das nächste Rennen findet am 13.09. statt, welche Autos mit welchen Fahrern zum Einsatz kommen, geben wir dann selbstverständlich rechtzeitig bekannt. Die Bildergalerie zum Rennen gibts hier: –klick

Last but not least noch Danke für die Unterstützung an unsere Partner und Sponsoren Inca-Pro, Landhaus Tannenhof, Motul, Gilles Arbeitsschutz Bawatec, HBS Sicherheit, Goodridge, KW-Suspensions, Yokohama, rw-media ujnd Björn Fey.

Bilder: Björn Fey/Torsten Brandt Text: Torsten Brandt