„Pech und Glück im Chaos“ – 26.04.2014: 56. ADAC ACAS H&R-Cup

Die Überschrift fasst schon treffend zusammen, wie es für T+N Motorsport beim 3. Lauf der VLN lief. Rundenzeiten gut und ausbaufähig, Wetter top … ob man unter den Umständen von einer Rennveranstaltung sprechen kann, sei dahingestellt.
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Dabei hatte die Rennleitung bei der Fahrerbesprechung noch deutliche und mehr als mahnende Worte gefunden. Wie das Rennen im Detail lief, gibts nach dem Break:

Bei kühlen Temperaturen, leicht bewölktem Himmel und dennoch trockenen Bedingungen war am Samstag Morgen mit knapp 200 Teilnehmern eigentlich die Tafel gedeckt, um Teams und Fans ein Rennerlebnis der Extra-Klasse zu bieten. Nachdem wir im 2. Lauf noch kurzfristig wegen etwas Mehrleistung in die Klasse SP3 ummelden mussten, konnte diesmal wie geplant in der V3 gestartet werden. Unsere drei Fahrer gingen in der Reihenfolge Tom, Andrea und Christoph auf die Strecke. Tom hatte keine komplett freie Runde, war aber mit 10:57.298 dennoch nicht unzufrieden. Andrea markierte mit 10:43.446 die schnellste Runde für „Erna“, Christoph fuhr nur eine Pflichtrunde.

Da draußen herrscht jetzt schon wieder Krieg, ständig gelbe Flaggen. 2 Runden sind völlig sinnlos, wirklich frei fahren geht nicht.

So das Resümee des Ruhepols im Team. Am Ende reichte es leider nur für Startplatz 9 in der Klasse, das Ziel war im Rennen durch Konstanz nach vorn zu kommen.
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Der Start, diesmal vom Chef persönlich gefahren, war richtig gut. Auf der GrandPrix-Strecke ging es schon einige Positionen in der Klasse nach vorn, die größeren Autos in der Startgruppe zogen logischerweise weg. Nach einem kurzen Exkurs im „bewegten Parken“ aufgrund einer Doppelgelb in der Kurzanbindung folgte ein herzerfrischendes Duell gegen einen Renault Clio RS und es ging raus auf die Nordschleife. Die ersten drei Umläufe waren richtig tolles Racing, auf der Jagd nach dem GT86 vom Toyota Suisse Racing Team tauchte auch schon die erste Startgruppe zu den ersten Überrundungen im Rückspiegel auf. In Runde 4 dann Funkkontakt zwischen Fahrzeug und Box, Reifenschaden und sofortiger Stop nötig. Tom schleppte sich ab Schwalbenschanz nur noch auf der Felge nach Hause.
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Ich muss mir einen Splitter oder ähnliches eingefahren haben. Das erste Mal hab ich bereits Metzgesfeld gespürt, dass da etwas nicht stimmt. Sehr ärgerlich, wir lagen richtig super im Rennen, ich war am direkten Gegner dran und hatte mich schon auf einen schönen Fight eingestellt.

Leider wurde auch noch ein Fehler des GPS-Senders festgestellt, wir waren im GPS-Auge nicht zu verfolgen. Reifen wechseln, Frontschürze und Radkasten notdürftig richten – das ging schnell, die Fehlersuche im GPS-System nicht. Schade, wenn sich das Pech so summiert. Insgesamt gingen so knapp 3 Runden verloren, in der Endabrechnung 3 oder 4 Positionen.

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Tom fuhr nach dem Notstop noch 2 Runden, danach der Wechsel auf Andrea. 11:05.231 als beste Rundenzeit, da geht eigentlich mehr. Aber nicht, wenn in jeder Runde Doppelgelb-Phasen einbremsen. Was sich im 2. Lauf schon zeigte, setzte sich nahtlos fort. Die Strecke glich teilweise einem Trümmerfeld. Hier wäre die von der Rennleitung angedrohte Rennunterbrechung inklusive erneutem Fahrer-Briefing sinnvoll gewesen, spätestens in Runde 9 nach dem Abflug von Z4 GT3 und GT86 am Flugplatz. Dementsprechend frustriert war Andrea, obwohl er super konstant den längsten Stint und planmäßig den Tank leer fuhr, bevor er an Chris übergab.

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Heute mit einem Tag Abstand schon wieder ein wenig entspannter, aber immer noch recht konsterniert. Gestern im letzten Stint ist mir bewusst geworden, dass Diskussionen und deutliche Ansprachen kaum noch etwas nutzen, und die Rennleitung Sperren von 1…2…3 Rennen wegen Rüpelei aussprechen sollte. Wir können uns nicht in Luft auflösen, geht nicht. Wenn man schon halb im Gras ist, kann man sich einfach nicht mehr schmaler machen.

Das Zitat von Christoph fasst seinen Stint perfekt zusammen. Dazu kamen in der letzten Runde noch Kupplungsprobleme, weshalb nochmal Zittern angesagt war. Am Ende durften wir aber alle wieder an der Boxenmauer stehen, „Erna“ begrüßen und mit einer Zielankunft bei einem Chaosrennen doch ein positives Fazit ziehen. Das macht doch Lust auf mehr! VLN#4 findet am 17.05. statt.

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Am Ende noch ein riesiges Dankeschön an unsere Partner und Sponsoren, herauszuheben sind diesmal Udo und Michaela von Gilles-Arbeitsschutz.de, die jedes Teammitglied mit neuen Softshell-Jacken, tollen Arbeitshosen und Caps ausgestattet haben.

Text: Torsten Brandt/Bilder: Björn Fey