Rennbericht ROWE DMV 250-Meilen-Rennen 12.10.2013

Die Saison neigt sich dem Ende zu, das vorletzte VLN-Rennen brachte aber nochmal spannende Wetterbedingungen und packende Rennaction für Rent4Racing und T+N Motorsport. Eingesetzt wurden diesmal zwei Autos, nämlich „Vreni“ in der seriennahen Klasse bis 2Liter Hubraum und „Apollo1“ in der Klasse VT2.

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Dramen gab es mit beiden Autos, mehr dazu nach dem Break. 

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Als erste Änderung im Fahrer-LineUp fiel auf, dass Dale Lomas vom bajuwarischen Turbogeschoss auf die japanische Lady gewechselt war. Der Grund ein ganz simpler. Nach dem Ausfall von Apollo 2 mit Kabelbrand im letzten Lauf war die Zeit einfach zu knapp, das Auto rennfertig und vor allem technisch zuverlässig neu aufzubauen. Da damit nur ein 1er zur Verfügung stand, entschieden Fredy und Ralph kurzfristig, dass Dale auf Vreni fahren soll. Auf Apollo1 kamen die Young Guns Anthony Toll und Tim Wüstefeld zum Einsatz, unterstützt von Routinier Uwe Legermann. Der Freitag wurde dementsprechend dazu genutzt, Dale so viele Runden wie möglich mit dem MX5 zu ermöglichen. Anthony und Uwe schossen sich beide auf den 1er ein. Problemlos, mit zufriedenen Taxi-Gästen und richtig guter Laune endete der Tag.

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Der Samstag brachte vor allem erstmal eins: Nebel! Und zwar nicht zu knapp. Teilweise konnte man von Box24 nicht einmal die BMW-Brücke über Start/Ziel erkennen. Die Rennleitung hatte keine andere Möglichkeit, als das Zeittraining zweimal zu verschieben und am Ende dann auf eine Stunde zu verkürzen. Am Ende stand Apollo in seiner Klasse hinter dem dominierenden Ford Focus ST, knapp 30 Sekunden Rückstand. Das 1. Jahr ist erwartungsgemäß für Fahrer und Team ein Lehrjahr, die Früchte hängen hier (noch) zu hoch. Vreni musste sich ebenfalls im Kampf um die Klassenpole geschlagen geben, mit 9 Zehnteln war der Toyota GT86 vom Toyota Suisse Racing Team knapp schneller und es zeichnete sich für das Rennen ein spannender Fight ab. Dahinter der Honda Civic Type R von Kuhlmann/Giesbrecht/Drössiger. Dazu gesellten sich 2 weitere Toyota GT86, endlich mal Action in der V3!

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Der Start lief diesmal für beide Autos ohne Kontakt ab, Dale konnte man die Nervosität vor dem Start zwar ansehen, aber am Ende des Tages konnte man nur ein Fazit ziehen: „Well done Mate!“ Die Vorgabe, möglichst ohne großen Rückstand auf P2 nach dem Fahrerwechsel zu übergeben, tadellos umgesetzt. Schnellste Rennrunde 10:06min, nochmal: „Good Job!“ Ralph übernahm dann auf P2 und benötigte „seine Einwärmrunden und drehte dann richtig auf“ (Zitat Fredy) – P1 erobert und in Rennrunde 15 an Fredy übergeben. Es lief also bis dahin alles nach Plan, vor allem die Yokohama-Reifen waren wahnsinnig gut. Auch zum Ende eines Stints noch Grip, so muss das sein!

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Bei Apollo1 startete Anthony ebenfalls sehr gut, spulte konstante Runden ab – der Focus ST enteilte zwar, aber Anthony war dennoch zufrieden: „Ich habe sehr schnell Vertrauen in das Auto gefasst und konnte mich nach einem nassen Training am Freitag dann das erste Mal dieses Jahr auf trockener Strecke Runde um Runde steigern. Auf meinen ersten Start-Stint in der VLN schaue ich ebenso sehr positiv zurück! Ich hatte riesigen Spaß, was neben Apollo 1 auch wie immer am Team lag.“ Wechsel auf Tim nach 7 Rennrunden und der Siegener pushte den BMW auf 10:24.727 – nicht schlecht! Leider kam dann in Runde 13 in der Mercedes Arena das Aus. Nach einem Missverständnis mit einem Opel Astra bekam der Bayer einen Treffer vorn rechts. Was zunächst nur nach kosmetischen Reparaturen aussah, stellte sich in der Box als verbogener Querlenker heraus. Trotz aller Bemühungen war der Defekt nicht zu beheben. Sehr schade, vor allem Tim war untröstlich: „Entschuldigung. Ich denke bis dahin war meine Pace ganz gut ( ich war mit mir selbst ganz zufrieden ), angesichts der kalten aber diesmal trockenen Bedingungen, umso bitterer ist es dann, wenn man am Ende seines Stints verunfallt.“ Uwe konnte dann leider nicht mehr ins Steuer greifen.

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Bei Vreni lief es bis zur Rennrunde 19 außerordentlich gut. Fredy fuhr mit 10:02 die schnellste Rennrunde direkt nach der Outlap, setzte damit im Kampf um P1 die Konkurrenz unter Druck. Aber kurz vor Schluss setzte reger Funkverkehr mit der Boxencrew ein. Die Servolenkung war teilweise weg, manchmal nicht mit voller Kraft da. Kein leichter Job, wenn kurz nach dem Einlenken mit Servolenkung selbige schlagartig aussetzt. Fredy konnte den Toyota aber dennoch auf Distanz halten. Ausgangs der letzten Runde kam dann die Info, dass die Servo endgültig weg ist. Problematisch daran ist, dass Lichtmaschine und Servolenkung über denselben Riemen laufen. Geht die Servopumpe fest, fällt irgendwann die Lichtmaschine ebenfalls aus. Da die Batterie des MX5 die benötigte Power nicht lange liefern kann, war jetzt Daumen drücken angesagt. Tom funkte, dass Fredy alle Verbraucher ausschalten soll, um die Batterie zu entlasten – auch den Funk. Als Vreni dann in Turn1 verschwand und das letzte Mal auf die schönsten 24,358 km Asphalt der Welt gehen musste, war das für die gesamte Crew, als würde man sein Kind auf eine Reise ins Unbekannte schicken.

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Als dann der MX5 ohne Licht, aber in vernünftigem Tempo und vor allem auf P1 in der Klasse über die Ziellinie rollte, war der Jubel riesig. Der sechste Sieg in diesem Jahr, einfach Wahnsinn! „Der Verdienst geht neben den Fahrern vor allem an das Team, welches perfekte und super-schnelle Boxenstopps ablieferte, und an Yokohama, welche uns einen absolut genialen Reifen zur Verfügung stellten. Trotz der tiefen Temperatur haben die Reifen super funktioniert, Grip und Konstanz waren kein Thema! Vielen Dank an Yokohama, das Team und alle anderen Sponsoren! Toyota hat alles versucht uns zu bezwingen, doch haben wir wieder einmal gezeigt was in dem kleinen Mazda steckt. Und glaubt mir, auch wenn es dekadent klingt, Gewinnen wird nie langweilig!“ Fredys Statement nach dem Rennen fasst es sehr treffend zusammen.

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Das 9. Rennen der VLN kann man also als Erfolg werten und es war ein echter Krimi. Motorsport wie er sein sollte!

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Last but not least noch der Dank an Jeden, der uns über Facebook oder live an der Strecke angefeuert hat, der Support für die kleine japanische Rennsemmel und die beiden Apollos ist super! Und vielen Dank an die Sponsoren Autobau.chMotulRotaKW-SuspensionsRent4RingBrune Hydrauliktechnik und Landhaus Tannenhof für die Zusammenarbeit!